Glaube

Aus Neuer Yogawille
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Der Begriff des Glaubens wird heute in einem anderen Sinne verstanden als in früheren Zeiten. Heinz Grill wies auf den Unterschied des Begriffes von früher und heute hin und erwähnte das Beispiel im Evangelium, als die Jünger gefragt wurden, ob sie an ihren Herrn glauben. Es war damit die Erkenntnis des Herrn gemeint. Heute kann man sagen, man glaubt an diese oder jene Aussagen oder nicht. Man meint heute irrtümlich damit ein allgemeines Fürwahrhalten. Dieser Glaube kann aber nicht die Wahrheiten berühren, denn so wie man mathematische Gesetze nicht nach Glauben beurteilen kann, so kann man geisteswissenschaftliche Inhalte nur erkennen und dann glauben. Rudolf Steiner vertritt hierzu die Auffassung, dass das Wissen die Grundlage des Glaubens ist.

"Äußere Glaubensfragen und Meinungen über die geistige Welt führen noch nicht oder nur sehr dürftig zur Erkraftung des seelischen Potenzials. Ein Gedanke, der aus der geistigen Welt durch Offenbarung des Geistesforschers zur Kenntnis genommen wird, muss inhaltlich und konkret, genau in dem Maße, wie er ist, gedacht werden und zunächst auch frei von leiblichen Assoziationen im Sinne eines wiederholten konzentrierten Denkens und Empfindens bewahrt werden. Aus diesem Grunde sollte in dieser kurzen Ausführung derjenige Unterschied über das Kräftepotenzials, das im Licht-und Wärmeäther liegt, zur klaren Unterscheidung aufsteigen, dass bloße Meinungs-und Glaubensformeln oder gar Schwärmereien, wie auch Assoziationen noch nicht den Wert von wirklichen konkreten und inhaltlichen Denkformen haben. Die Assoziationen und Meinungen verhindern sogar ein wirkliches Denken, welches einen Licht-und Wärmeprozess für den Menschen darstellt."[1]

Wenn zum Beispiel heute jemand sagt: "Dieser Yoga oder dieser Meister hat mir geholfen." und er dabei aber nicht beschreiben kann, was ihm geholfen hat und warum, sondern er nur an diesen Yoga oder an diesen Meister glaubt, ohne eigene Erkenntnisse auszubilden, so wird dieses Fürwahrhaften den Menschen mehr schwächen und er wird sogar in eine Bindung an dieses kommen.

Quellen[Bearbeiten]

  1. Heinz Grill, Die Heilkraft der Seele, S. 33