Chemischer Äther: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Oktober 2016, 06:39 Uhr
Der chemische Äther, der in der Leber seine größte Sammlung gewinnt, offenbart das Paradoxon einer gelungenen Zusammenziehung nach innen, die ein Wachstum nach außen erzeugt. In der Regel müsste der Betrachter alles Wachstum, sei es beim Menschen oder sei es bei der Pflanze, in der Weise denken, dass dieses ganz von der Ausdehnungsfähigkeit und schließlich sogar von der Proliferation getragen ist. In Wirklichkeit aber entsteht das Wachstum nicht durch ständige Anhäufung von Stofflichkeit, sondern sogar mehr aus einer zentrierten Anziehungskraft, die das menschliche Gewebe wie auch die Pflanzennatur zu einer Mittenachse zusammenzieht. Indem sich ein Gewebe zusammenzieht, entsteht genau diejenige Dimension, die Rudolf Steiner mit dem Begriff „Gegenraum“ benennt. Raum und Gegenraum sind zwei Begriffe, die nur eine Existenz im Sinne des Ätherleibes besitzen können. Was könnte nun dieser Gegenraum sein ? Welche Form oder welche Offenbarung trägt er ? Der Gegenraum ist bei genauer Betrachtung nicht ein Raum, sondern ein Anti-Raum, ein nicht existierender Raum. Indem er in seiner Realität nicht existiert und sich dennoch durch die Zusammenziehung des Räumlichen, das heißt durch das Gewebe, öffnet, manifestiert sich schließlich der Wachstumsprozess. Das Auferstehen der neuen Formen ist durch diesen nicht existenten Raum, der jedoch dennoch besteht, aber nicht bestehen darf und somit nicht bestehen kann, gegeben. Eine sehr wichtige Form, die der Übende kennenlernen sollte, ist jene, wie sich Bewegungen in der Wiederholung gegenseitig aufbauen und wie sie dennoch voneinander unabhängig bleiben. Die Ätherkräfte des chemischen Äthers arbeiten – und das ist wichtig für die Erkenntnisbildung – immer nach den Prinzipien der Zusammenziehung und neuen Formbildung, der Bewegung und Gegenbewegung, der Dynamisierung nach innen und des Aufbaus nach außen. Eine Zentrierung des Äthers zu einer Mittenachse fordert unmittelbar eine Aufbauleistung im Sinne von Formerkraftung nach außen. Mit diesen Grundgedanken, dass ein Wachstum und ein Aufbau nicht linear stattfinden, sondern durch dynamische räumliche Verlagerungen und Zentrierungen wie auch durch geschickte gegenseitige Koordinationen, lässt sich das Fundament des Äthers im Sinne seiner chemischen oder besser gesagt dynamischen Wirkungssphäre erkennen.