Sivananda: Unterschied zwischen den Versionen
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"Es ist tatsächlich für eine esoterische Studie notwendig, einmal die Seele von Sivananda aufzusuchen, wo sie sich befindet, wo sie wirkt und lebt. Mit der Seele von Sivananda wird etwas ganz außerordentlich Schönes deutlich, denn diese Seele wanderte nach dem Tode, der Tod fand 1963 statt, unmittelbar über die Seelenwelt in die geistige Welt. Also sie hielt sich recht unauffällig in der Seelenwelt auf, freilich war schon eine starke seelische Ausstrahlung zu dieser Zeit spürbar, aber diese war nicht so bedeutungsvoll als die geistige Wirkung von Sivananda. Die geistige Wirkung trat unmittelbar nach dem Tode schon sehr frühzeitig in Kraft. Nun war diese Seele Sivanandas eine sehr tiefsinnige Seele und was man nicht vermuten würde, eine christliche Seele, die über dieses Selbst sehr inniglich Bescheid wusste, aber sie drückte dieses Selbst im Kontext des indischen Geistlebens aus, so dass es für ein westliches Verständnis gar nicht ankommen konnte. Diese Seele aber von Sivananda oder diese Selbstkraft von Sivananda bemühte sich schon unmittelbar nach dem Tode, diejenige Kraft zu fördern, die auch in unseren Reihen recht bekannt ist, nämlich die Kraft des Selbstes zu Entscheidungsfähigkeit aus dem eigenen Ich heraus, die Entscheidungsfähigkeit, die der Mensch aus sich durch Bewusstheit und Willenserkraftung entwickeln kann. Es war zu dieser Zeit 1963, dass die Seele hinüberging in die geistige Welt und schon sehr deutlich diese unmittelbare Willensgabe zu einer großen Impulsierung der Menschheit weiterentwickeln konnte. Diese Kraft der Entscheidungsbefähigung ist eine Befähigung des Selbstes, durch die der einzelne bei sich selbst sich selbst erlebt und aus sich selbst den Wert der Entscheidung wirklich kennen lernt. ''vyavasayatmika buddhir'' (II/41) das wäre der Ausdruck für die weise und entschlossene Entscheidung. | "Es ist tatsächlich für eine esoterische Studie notwendig, einmal die Seele von Sivananda aufzusuchen, wo sie sich befindet, wo sie wirkt und lebt. Mit der Seele von Sivananda wird etwas ganz außerordentlich Schönes deutlich, denn diese Seele wanderte nach dem Tode, der Tod fand 1963 statt, unmittelbar über die Seelenwelt in die geistige Welt. Also sie hielt sich recht unauffällig in der Seelenwelt auf, freilich war schon eine starke seelische Ausstrahlung zu dieser Zeit spürbar, aber diese war nicht so bedeutungsvoll als die geistige Wirkung von Sivananda. Die geistige Wirkung trat unmittelbar nach dem Tode schon sehr frühzeitig in Kraft. Nun war diese Seele Sivanandas eine sehr tiefsinnige Seele und was man nicht vermuten würde, eine christliche Seele, die über dieses Selbst sehr inniglich Bescheid wusste, aber sie drückte dieses Selbst im Kontext des indischen Geistlebens aus, so dass es für ein westliches Verständnis gar nicht ankommen konnte. Diese Seele aber von Sivananda oder diese Selbstkraft von Sivananda bemühte sich schon unmittelbar nach dem Tode, diejenige Kraft zu fördern, die auch in unseren Reihen recht bekannt ist, nämlich die Kraft des Selbstes zu Entscheidungsfähigkeit aus dem eigenen Ich heraus, die Entscheidungsfähigkeit, die der Mensch aus sich durch Bewusstheit und Willenserkraftung entwickeln kann. Es war zu dieser Zeit 1963, dass die Seele hinüberging in die geistige Welt und schon sehr deutlich diese unmittelbare Willensgabe zu einer großen Impulsierung der Menschheit weiterentwickeln konnte. Diese Kraft der Entscheidungsbefähigung ist eine Befähigung des Selbstes, durch die der einzelne bei sich selbst sich selbst erlebt und aus sich selbst den Wert der Entscheidung wirklich kennen lernt. ''vyavasayatmika buddhir'' (II/41) das wäre der Ausdruck für die weise und entschlossene Entscheidung. | ||
− | Die Seele von Sivananda gab zu dieser Zeit aber sogleich den sogenannte ''nirmanakaya'' ab an die Welt. ''nirmanakaya'' ist ein fachlicher Ausdruck, den man jetzt nicht mehr verstehen kann und eigentlich weiß niemand, was das ist. Es gibt ihn nur noch in der Theorie, auch in den indischen Schulen gibt es diesen Ausdruck nur mehr in der Theorie. Aber ''nirmanakaya'' heißt so viel wie: das [[manas]] existiert nicht mehr. Das ''nir'' ist die Verweigerung, ''mana'' und ''kaya'' ist der Leib; der Leib existiert nicht mehr als so genannter mentaler [[manas]]-Leib. Es ist dieser Leib nicht mehr wichtig, er wird an die Welt abgegeben und er nimmt nun andere Ordnungen an. Das bedeutet nun für die ganze Schülerschaft und für den Yoga, dass der Yoga damit in diesen Bereichen des Wortes nicht mehr auffindbar ist. Alle Yogabemühungen, die in der Folge von Sivananda weiter resultierten sind nicht mehr auffindbar, es gibt sie nicht mehr und Sivananda widmet sich alleine dem Zweck, dass er diesen Selbstbegriff im Sinne eines christlich-geistigen Impulses darlegt, aber eben nicht im Sinne eines katholischen, evangelischen, kirchengebundenen oder sonstigen eingebundenen religiösen Sinnes, sondern im Sinne dessen, dass dieses [[Ich-Selbst|Selbst]] anstelle des eigentlichen gesamten Bewusstseins der Reinigung, der Reinheit selbst tritt und die Seele dadurch zu dieser Selbsterkraftung aufsteigt. | + | Die Seele von Sivananda gab zu dieser Zeit aber sogleich den sogenannte ''nirmanakaya'' ab an die Welt. ''nirmanakaya'' ist ein fachlicher Ausdruck, den man jetzt nicht mehr verstehen kann und eigentlich weiß niemand, was das ist. Es gibt ihn nur noch in der Theorie, auch in den indischen Schulen gibt es diesen Ausdruck nur mehr in der Theorie. Aber ''nirmanakaya'' heißt so viel wie: das [[manas]] existiert nicht mehr. Das ''nir'' ist die Verweigerung, ''mana'' und ''kaya'' ist der Leib; der Leib existiert nicht mehr als so genannter mentaler [[manas]]-Leib. Es ist dieser Leib nicht mehr wichtig, er wird an die Welt abgegeben und er nimmt nun andere Ordnungen an. Das bedeutet nun für die ganze Schülerschaft und für den Yoga, dass der Yoga damit in diesen Bereichen des Wortes nicht mehr auffindbar ist. Alle Yogabemühungen, die in der Folge von Sivananda weiter resultierten sind nicht mehr auffindbar, es gibt sie nicht mehr und Sivananda widmet sich alleine dem Zweck, dass er diesen Selbstbegriff im Sinne eines christlich-geistigen Impulses darlegt, aber eben nicht im Sinne eines katholischen, evangelischen, kirchengebundenen oder sonstigen eingebundenen religiösen Sinnes, sondern im Sinne dessen, dass dieses [[Ich - Selbst|Selbst]] anstelle des eigentlichen gesamten Bewusstseins der Reinigung, der Reinheit selbst tritt und die Seele dadurch zu dieser Selbsterkraftung aufsteigt. |
Man kann also sagen, diejenigen Impulse, die große Lehrer noch in der Nachfolge freisetzten, wie Chidananda oder der verstorbene Swami Visnu Devananda oder Krisnananda, der im Alter von 85 Jahren vor etwa 6 Jahren verstorben ist, heute eigentlich nicht mehr gültig sind, dass diese Linie des Wortes, des ''sruti'', des Hörens, der Weitergabe des Wortes nicht mehr gültig ist. Die Seele von Sivananda will den Menschen zu diesem Selbstbewusstsein motivieren, das ein inneres tiefes Bewusstsein ist und das heute tatsächlich erst wieder neu entdeckt werden muss. Würde man nun nur den Worten von Sivananda folgen, dann kann man eigentlich nicht zu den wesentlichen geistigen Geheimnissen durchdringen. Man muss diese Worte noch einmal neu im Verständnis dieses ganzen geistigen Impulses, den Sivananda gebracht hat, verstehen lernen. Es ist diese Betrachtung einer Seele, die den ''nirmanakaya'' abgibt und die ganz in einem Geistigen aufgeht und die eine erhabene spirituelle Seele ist, so bedeutungsvoll, da man nämlich den eigentlichen Geistimpuls erst dann entdecken lernt. Der eigentliche Geistimpuls ist tatsächlich ein anderer als derjenige, der scheinbar durch das Lebenswerk weiterfließen möchte. Der eigentliche Geistimpuls entsteht erst dann, wenn man die Geistigkeit der Sache selbst, d.h. aller Umstände um die Person selbst herum erfassen lernt. Dabei ist die Erfassbarkeit der geistigen Umstände auch eine Tatsache, die zu einem gewissen Grade wenigstens an eine geistige Schau gebunden ist." | Man kann also sagen, diejenigen Impulse, die große Lehrer noch in der Nachfolge freisetzten, wie Chidananda oder der verstorbene Swami Visnu Devananda oder Krisnananda, der im Alter von 85 Jahren vor etwa 6 Jahren verstorben ist, heute eigentlich nicht mehr gültig sind, dass diese Linie des Wortes, des ''sruti'', des Hörens, der Weitergabe des Wortes nicht mehr gültig ist. Die Seele von Sivananda will den Menschen zu diesem Selbstbewusstsein motivieren, das ein inneres tiefes Bewusstsein ist und das heute tatsächlich erst wieder neu entdeckt werden muss. Würde man nun nur den Worten von Sivananda folgen, dann kann man eigentlich nicht zu den wesentlichen geistigen Geheimnissen durchdringen. Man muss diese Worte noch einmal neu im Verständnis dieses ganzen geistigen Impulses, den Sivananda gebracht hat, verstehen lernen. Es ist diese Betrachtung einer Seele, die den ''nirmanakaya'' abgibt und die ganz in einem Geistigen aufgeht und die eine erhabene spirituelle Seele ist, so bedeutungsvoll, da man nämlich den eigentlichen Geistimpuls erst dann entdecken lernt. Der eigentliche Geistimpuls ist tatsächlich ein anderer als derjenige, der scheinbar durch das Lebenswerk weiterfließen möchte. Der eigentliche Geistimpuls entsteht erst dann, wenn man die Geistigkeit der Sache selbst, d.h. aller Umstände um die Person selbst herum erfassen lernt. Dabei ist die Erfassbarkeit der geistigen Umstände auch eine Tatsache, die zu einem gewissen Grade wenigstens an eine geistige Schau gebunden ist." |
Version vom 30. Oktober 2015, 20:37 Uhr
Swami Sivananda Saraswati (* 8. September 1887 in Pattamadai, Tamil Nadu; † 14. Juli 1963, bürgerlicher Name: Kuppuswami) war einer der großen spiritueller Lehrer des 20.Jahrhundrets.(1)
Heinz Grill äußerte sich bei dem Vortrag am 12.6.2009 näher über die Seele von Swami Sivananda und ihre Bedeutung für unsere heutige Zeit.
"Es ist tatsächlich für eine esoterische Studie notwendig, einmal die Seele von Sivananda aufzusuchen, wo sie sich befindet, wo sie wirkt und lebt. Mit der Seele von Sivananda wird etwas ganz außerordentlich Schönes deutlich, denn diese Seele wanderte nach dem Tode, der Tod fand 1963 statt, unmittelbar über die Seelenwelt in die geistige Welt. Also sie hielt sich recht unauffällig in der Seelenwelt auf, freilich war schon eine starke seelische Ausstrahlung zu dieser Zeit spürbar, aber diese war nicht so bedeutungsvoll als die geistige Wirkung von Sivananda. Die geistige Wirkung trat unmittelbar nach dem Tode schon sehr frühzeitig in Kraft. Nun war diese Seele Sivanandas eine sehr tiefsinnige Seele und was man nicht vermuten würde, eine christliche Seele, die über dieses Selbst sehr inniglich Bescheid wusste, aber sie drückte dieses Selbst im Kontext des indischen Geistlebens aus, so dass es für ein westliches Verständnis gar nicht ankommen konnte. Diese Seele aber von Sivananda oder diese Selbstkraft von Sivananda bemühte sich schon unmittelbar nach dem Tode, diejenige Kraft zu fördern, die auch in unseren Reihen recht bekannt ist, nämlich die Kraft des Selbstes zu Entscheidungsfähigkeit aus dem eigenen Ich heraus, die Entscheidungsfähigkeit, die der Mensch aus sich durch Bewusstheit und Willenserkraftung entwickeln kann. Es war zu dieser Zeit 1963, dass die Seele hinüberging in die geistige Welt und schon sehr deutlich diese unmittelbare Willensgabe zu einer großen Impulsierung der Menschheit weiterentwickeln konnte. Diese Kraft der Entscheidungsbefähigung ist eine Befähigung des Selbstes, durch die der einzelne bei sich selbst sich selbst erlebt und aus sich selbst den Wert der Entscheidung wirklich kennen lernt. vyavasayatmika buddhir (II/41) das wäre der Ausdruck für die weise und entschlossene Entscheidung.
Die Seele von Sivananda gab zu dieser Zeit aber sogleich den sogenannte nirmanakaya ab an die Welt. nirmanakaya ist ein fachlicher Ausdruck, den man jetzt nicht mehr verstehen kann und eigentlich weiß niemand, was das ist. Es gibt ihn nur noch in der Theorie, auch in den indischen Schulen gibt es diesen Ausdruck nur mehr in der Theorie. Aber nirmanakaya heißt so viel wie: das manas existiert nicht mehr. Das nir ist die Verweigerung, mana und kaya ist der Leib; der Leib existiert nicht mehr als so genannter mentaler manas-Leib. Es ist dieser Leib nicht mehr wichtig, er wird an die Welt abgegeben und er nimmt nun andere Ordnungen an. Das bedeutet nun für die ganze Schülerschaft und für den Yoga, dass der Yoga damit in diesen Bereichen des Wortes nicht mehr auffindbar ist. Alle Yogabemühungen, die in der Folge von Sivananda weiter resultierten sind nicht mehr auffindbar, es gibt sie nicht mehr und Sivananda widmet sich alleine dem Zweck, dass er diesen Selbstbegriff im Sinne eines christlich-geistigen Impulses darlegt, aber eben nicht im Sinne eines katholischen, evangelischen, kirchengebundenen oder sonstigen eingebundenen religiösen Sinnes, sondern im Sinne dessen, dass dieses Selbst anstelle des eigentlichen gesamten Bewusstseins der Reinigung, der Reinheit selbst tritt und die Seele dadurch zu dieser Selbsterkraftung aufsteigt.
Man kann also sagen, diejenigen Impulse, die große Lehrer noch in der Nachfolge freisetzten, wie Chidananda oder der verstorbene Swami Visnu Devananda oder Krisnananda, der im Alter von 85 Jahren vor etwa 6 Jahren verstorben ist, heute eigentlich nicht mehr gültig sind, dass diese Linie des Wortes, des sruti, des Hörens, der Weitergabe des Wortes nicht mehr gültig ist. Die Seele von Sivananda will den Menschen zu diesem Selbstbewusstsein motivieren, das ein inneres tiefes Bewusstsein ist und das heute tatsächlich erst wieder neu entdeckt werden muss. Würde man nun nur den Worten von Sivananda folgen, dann kann man eigentlich nicht zu den wesentlichen geistigen Geheimnissen durchdringen. Man muss diese Worte noch einmal neu im Verständnis dieses ganzen geistigen Impulses, den Sivananda gebracht hat, verstehen lernen. Es ist diese Betrachtung einer Seele, die den nirmanakaya abgibt und die ganz in einem Geistigen aufgeht und die eine erhabene spirituelle Seele ist, so bedeutungsvoll, da man nämlich den eigentlichen Geistimpuls erst dann entdecken lernt. Der eigentliche Geistimpuls ist tatsächlich ein anderer als derjenige, der scheinbar durch das Lebenswerk weiterfließen möchte. Der eigentliche Geistimpuls entsteht erst dann, wenn man die Geistigkeit der Sache selbst, d.h. aller Umstände um die Person selbst herum erfassen lernt. Dabei ist die Erfassbarkeit der geistigen Umstände auch eine Tatsache, die zu einem gewissen Grade wenigstens an eine geistige Schau gebunden ist."